Rimini Invernale
Rimini ist die Hauptstadt des italienischen Tourismus und eine bedeutende Stadt am Meer. Jeden Sommer wird sie von Touristen aus ganz Europa überrannt, denen sie jeden Zentimeter ihres Strandes verkauft. Die urbane Struktur ist an den Bedürfnissen dieser Menschen und des Saisontourismus ausgerichtet. Rimini lebt vor allem in der Sommersaison. Den Rest des Jahres erstarren die Stadt und der Strand in Lethargie. Es gibt keine Touristen. Die Straßen am Meer, die Strandbäder, die Hotels und Restaurants sind fast alle geschlossen. Die Straßen und Strände sind menschenleer. Die urbane Struktur erscheint nun mehr sinnlos, Un-Orte entstehen an denen sich kein Mensch aufhält. Die graue und feindliche Atmosphäre lässt einen an die Kulissen eines apokalyptischen Films denken. Rimini im Winter ist eine Stadt ohne Utopien.
Mit der konzeptionell-dokumentarischen Foto-Arbeit „Rimini Invernale“, die im Winter 2005 entstanden ist, wollte ich diese andere Seite von Rimini sichtbar machen. Eine Seite, die es nicht auf die Seiten der offiziellen Tourismusprospekte schafft, auch wenn sie die Realität eines Großteils des Jahres widerspiegelt. Es ist das triste und graue Gesicht einer Stadt am Meer im Winter, mit seiner ganz eigenen Faszination. Die Bildsprache ist bewusst distanziert und lässt den Orten ihren eigenen Raum. Die Farbgebung ist zurückhaltend und der Wintersaison angepasst.